What’s in my Mouth – Episode 2

Es haben sich weitere tolle, leckere Dinge in meinem Mund eingefunden und der gute Geschmack (spitzen Wortspiel!!!) gebietet es mir sie mit euch zu teilen. Da Geschmacks-Plugins für WordPress noch ehr rar gesät sind, müssen allerdings Bilder und blumige Lobpreisungen genügen. Food Blogging ist halt eine gehässige Einbahnstraße. ;)

Bread & Butter Chips

Perfekt-portioniert (also viel zu groß) und herrlich süßlich-sauer eingelegt. Zusammen mit Cheddar auf ’nem guten, importierten deutschen Vollkornbrot ein Genuss und leider kein Vergleich zu irgendwelchen Sandwich-Gurken die man bei uns schon mal kaufen darf, wenn man die Cornichons und Riesen-Knax mal beiseite geschoben hat.

Cheddar

… wo ich gerade schon von Cheddar redete. Der darf natürlich auch nicht fehlen. Kaufen kann man ihn in den USA meistens in zwei Geschmacksrichtungen: Sharp und Mild. Wobei Mild milder und Sharp würziger als bei uns ist. Überhaupt scheint es bei uns nur den von den Kühen mit dem „Gold von der grünen Insel“ zu geben. Schade eigentlich.
Käse ist in den USA allerdings ein viel größeres Drama. In der Regel gibt es 3 Sorten: American, Swiss & Cheddar. American kann man sich dabei getrost sparen … bei uns nennt sich dieses Zeug „Chester“ oder landläufig auch schon mal „Scheibletten“ und wird aus zusammengekehrten Käseresten gepresst. ;) An ’nem schlechten Tag kann man sich damit natürlich trotzdem ganz gut ein Toast Hawaii überbacken … wenn man über den wahnsinnig-traurigen Klang der berstenden Plastikfolie hinwegkommt und anschließend noch genug Würde hat, die Mikrowelle korrekt zu bedienen. ;)
Apropos „Würde“ und zurück zum Cheddar: Ich mag den Aufdruck „without added Hormones“. Bei amerikanischen Lebensmitteln steht immer genau eine ganz böse Sache drauf, die NICHT drin ist. Damit beruhigt man sich, dass auch sonst bestimmt nix anderes schlechtes drin ist. Deshalb sind Zucker-Bumben immer „no-fat“ und die Tüte Chips, bei der man sich wundert warum sie ob des schmierigen Buketts nicht durchsichtig wird, grundsätzlich „without High Fructose Corn Syrup“ – Na dann kann ja nix mehr passieren.

Florida Orange Juice

Yummy! Nur einen Staat weiter von Nevada liegt bekanntlich das sonnige Kalifornien. Und dort können sie aus puren Sonnenstrahlen total leckere Orangen formen. Die hauen aber alle ab … nach Übersee. Daher muss man die aus Florida nehmen. Gepresst und im Supermarkt des geringsten Bio-Missvertrauens gekauft, kann man sich auf ein durch-und-durch orangiges Geschmackserlebnis freuen. Service-Tip: Wer kein Fruchtfleisch mag, sucht nach „No Pulp“.

Kellog’s Crunchy Nut Loops

Ich mach’s kurz: Ich liebe Crunchy Nut Flakes und ich sterbe für Honey Nut Loops. Hier macht Kellog’s aus beidem eins. Jetzt kann ich liebend sterben … in einem Trog voller 2%-Milch.

Home made Lemonade

Wer bei uns eine „Limonade“ bestellt, bekommt in 99% aller Fälle eine Fanta vor die Nase gesetzt. Traditionelle Limonade ist allerdings nichts weiter als Zitronensaft, versetzt mit Zucker (ja ZUCKER! Nicht High Fructose Corn Syrup) und Wasser. In den richtigen Restaurants hier bestellt, bekommt man diesen köstlich-gelblichen Nektar serviert. Die „home made“ gelten allerdings nicht als „Fountain Drinks“ und sind oft pro Glas zu bezahlen, sprich: No free Refill. Im Laden muss man Etiketten wälzen, um eine zu bekommen, die traditionell gemischt ist.

Ice Tea Half&Half

Von Lemonade kommen wir zu Ice Tea – oder besser: Wir kippen die Limonade einfach in den Eis Tee rein. Schmeckt super-erfrischend und sollte unbedingt einen Platz in europäischen Getränkemärkten finden.

Baked Beans

Kann man nicht importieren – schmeckt nur hier! Am besten direkt aus der Dose, über einem Lagerfeuer, in den offenen Prärie. Wenn man die Romantik über Bord schmeißt, tut’s natürlich auch der Ceran-Herd und ein Teller. Gibt’s in verschiedenen Geschmacksrichtungen und auch hier darf man sich freuen, dass es zu 98% total gesund ist, weil es zu genau diesem Anteil Fett-frei ist. ;)

Baked Beans

Die Amerikaner fahren am Wochenende liebend-gerne zum Angeln oder eben zum Ballern … ähm Jagen. Wem das zu anstrengend ist, geht einfach in den nächsten Supermarkt und kauft ein vorkonfektioniertes Stück Aas. In jedem Fall folgt dann ein weiterer, beliebter Volks-Sport: Das Grillen. Hier nennt man es „Barbecue“. Das ist so wie Kart-Fahren und die Formel 1, denn ähnlich hochgezüchtet und modular sind hier die allerheiligsten Feuerstellen – inkl. Reifenwechsel, wenn man das gute Stück mal von der Terrasse auf den Rasen rollen möchte. Ist der Chef dann fertig und man darf den befeuerten Batzen in Empfang nehmen, muss natürlich noch Sauce auf das Fleisch drauf, denn man ist ja nie zufrieden! Auch hier hat der Amerikaner eine Auswahl, die jeden Beauty-Mega-Store in seiner Lidschatten-Varianz wie einen halb-befüllten Zigarettenautomaten aussehen lässt. Hier etwas zu finden, was einem schmeckt hat viel mit Intuition zu tun. Ich für meinen Teil, kaufe nach der Farbe des Sößchens und bin dabei bei einem hellen Braun-Orange hängen geblieben: Schmeckt etwas fruchtiger als die dunklen, rauchigen Tunken.

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